Am 7. August 2019 hat Samsung das neue Galaxy Note 10 präsentiert. Genauer gesagt waren es zwei Modelle, denn das größere Galaxy Note 10+ schließt sich auch noch dazu. Und das ist auch gut so, denn es ist im Vergleich mit dem Vorgänger – Galaxy Note 9 – der wahre Nachfolger. Das kleinere Note 10 ist beispielsweise in Sachen Display und Speichererweiterung ein Downgrade („nur“ 6,3 Zoll, eine Full HD+ Auflösung von 2.280 x 1.080 Pixeln und kein Speicherkartenslot), dafür ist das Fazit schnell klar: Wer auf das zugegeben schickere Design des Galaxy Note 10 verzichten kann, der ist aktuell mit dem Galaxy Note 9 besser dran. Auch, weil das Gerät momentan für rund 650 Euro zu haben ist, beim Note 10 sind es 949 Euro. Doch wie sieht es mit dem Note 10+ aus? Hier ist die Entscheidung tatsächlich schwieriger und die nachfolgenden Zeilen werden zeigen, ob sich ein Wechsel lohnt.
Die Optik im Vergleich
Bei den Materialien ist alles beim Alten geblieben, Aluminium und Glas sind in beiden Fällen verbaut. Das Design hat sich allerdings ein wenig verändert, denn das Note 10+ sieht futuristischer aus. Das liegt an den wesentlich dünneren Displayrändern und der Punch-Hole-Kamera (Frontkamera sitzt in der Mitte in einem kleinen Loch). Dagegen hat das Note 9 keine Chance, es sieht aber freilich trotzdem noch gut aus. Außerdem haben sich die Ausmaße nur minimal verändert, und das trotz wesentlich mehr Fläche (6,4 gegen 6,8 Zoll). Ein Vorteil, der auf die dünneren Ränder zurückzuführen ist. Hinten wurde das Kameramodul anders angeordnet, es liegt beim Note 10+ nun senkrecht vor. Ein weiterer Unterschied: Das Note 9 hat den Power-Button rechts und den Bixby-Button links, beim Note 10+ wurden beide miteinander vereint und auf die linke Seite gesetzt.
Fazit: Die neue Note-Generation gibt optisch tatsächlich mehr her. Das Note 9 sieht dadurch zwar nicht alt aus, doch im direkten Vergleich ist es der Verlierer und kein absoluter Hingucker mehr.
Was steckt unter dem Glas?
Bei diesem Punkt muss man sagen: Samsung hat die Hardware erwartungsgemäß auf den neusten Stand gebracht. Das heißt, es gibt einen neueren Prozessor, mehr Arbeitsspeicher, mehr internen Speicher (auch schneller dank UFS 3.0), eine schnellere GPU und einen Akku, der sich schneller aufladen lässt. Das liest sich freilich gut, doch es sind keine Revolutionen. Vor allem dann nicht, wenn man nur die „üblichen“ Sachen – wie Videos schauen, Surfen oder Social Media – in Anspruch nimmt.
Fazit: Aufgrund der leicht besseren Hardware des Galaxy Note 10+ muss niemand umsteigen. Im Alltag merkt man die gesteigerte Leistung der CPU oder den größeren RAM einfach nicht. Außerdem sind beide Modelle aktuell mit Android 9 und One UI versorgt, da gibt es keinen Unterschied.
Die Kameras
Neben dem Design eines der entscheidenden Abweichungen. Das Galaxy Note 9 ist mit einer Dual-Kamera ausgestattet, die mit jeweils 12 Megapixeln arbeitet (Standardbrennweite und ein optischer Zweifach-Zoom). Beim Note 10+ ist es eine Triple-Kamera geworden, die aus einem Standard-Weitwinkel (12 MP), einem Ultraweitwinkel (16 MP) und einem Teleobjektiv (12 MP) besteht. Dazu gesellt sich wie beim S10+ ein ToF-Sensor, um Tiefeninformationen zu erfassen. Auch vorne hat es einen Sprung gegeben, die Frontkamera arbeitet mit 10 Megapixeln und nicht mehr mit 8 Megapixeln.
Fazit: Das Galaxy Note 10+ hat die bessere Kamera. Zur Beruhigung: Das Galaxy Note 9 macht deshalb noch lange keine schlechten Bilder, im Gegenteil, die Kameraeinheit spielt ganz vorne mit.
Welche Unterschiede weist der S Pen auf?
Optisch hat sich der S Pen nicht großartig verändert. Auch bieten beide Stifte Bluetooth, um zum Beispiel die Kamera aus der Ferne auslösen zu können. Einzig die Anzahl der Funktionen ist beim Note 10+ größer, denn der S Pen unterstützt zusätzlich Gestensteuerungen (beispielsweise kann mit einer Kreisbewegung in der Kamera gezoomt werden).
Fazit: Der S Pen hat im Note 10+ mehr drauf. Da sich die Neuerungen aber in Grenzen halten, ist es kein entscheidendes Kaufkriterium.
Das große Fazit zum Schluss
Das Galaxy Note 10+ ist das modernere Smartphone mit dünneren Rändern, einer Punch-Hole-Kamera, besserer Hardware und stärkeren Kameras. Berücksichtigt man jedoch die unverbindliche Preisempfehlung von 1.099 Euro, dann erscheint die Situation in einem ganz neuen Licht. Das Galaxy Note 9 ist nämlich aktuell für etwa 650 Euro zu haben, was absolut fair ist. Und rund 450 € Aufpreis scheinen uns die Neuerungen nicht wert zu sein. Wer also einen guten Deal mit einem vernünftigen Preis-Leistungs-Verhältnis machen möchte, der sollte zum Note 9 greifen. Es sieht immer noch gut aus und bietet Leistung satt. Wer sich hingegen in das futuristische Design vom Note 10+ verliebt hat und Geld nur eine Nebenrolle spielt, der wird mit der Note-Generation 2019 glücklicher werden.
Samsung Galaxy Note 10+
– 6,8 Zoll großes AMOLED-Display mit 3.040 x 1.440 Pixeln
– Prozessor: Exynos 9825
– 12 GB RAM
– 256/512 GB interner Speicher (erweiterbar)
– Triple-Kamera (Standard-Weitwinkel mit 12 MP, Ultraweitwinkel mit 16 MP und Teleobjektiv mit 12 MP) inklusive ToF-Sensor, Frontkamera mit 10 MP
– Fingerabdrucksensor im Display
– S Pen (Bluetooth und Gestensteuerung)
– Android 9 inklusive One UI
– Akku mit 4.300 mAh
– 162,3 x 77,1 x 7,9 Millimeter
– 198 Gramm
Samsung Galaxy Note 9
– 6,4 Zoll großes AMOLED-Display mit 2.960 x 1.440 Pixeln
– Prozessor: Exynos 9810
– 6 GB RAM
– 128/512 GB interner Speicher (erweiterbar)
– Dual-Kamera (je 12 MP), Frontkamera mit 8 MP
– Fingerabdrucksensor auf der Rückseite
– S Pen (Bluetooth)
– Android 9 inklusive One UI
– Akku mit 4.000 mAh
– 161,9 x 76,4 x 8,8 Millimeter
– 201 Gramm