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Marketing in den sozialen Medien. Ist der Trend vorbei?

Das Marketing ist voller Trends. Jeden Tag entstehen neue Technologien und Plattformen, die erfolgreiche Kampagnen-Manager kennen müssen, um stets den richtigen Werbemix zu definieren. In den vergangenen Jahren ging der Trend in der Branche in Richtung soziale Medien und vor allem hin zum inzwischen umstrittenen Influencer-Marketing. Doch die Welt hat sich beständig weitergedreht und spätestens nach dem Wahlsieg Donald Trumps in den Vereinigten Staaten sind die modernen Werbekanäle in Verruf geraten. Gerade die sozialen Netzwerke waren missbraucht worden, um falsche Informationen und Halbwahrheiten gezielt an spezielle Wählergruppen auszuliefern. Der Facebook-Konzern reagierte auf diese Entwicklungen jedoch nur halbherzig. Viele Menschen verloren dadurch das Vertrauen zum sozialen Netzwerk als Anknüpfungspunkt und nicht wenige kehrten ihm nach den letzten Datenskandalen endgültig den Rücken. Sind die sozialen Netzwerke also inzwischen keine gute Werbeplattform mehr?

Wir machen irgendwas im Internet!

Jeden Tag wächst das Internet weiter an und es entstehen mehr Inhalte, als ein Mensch in seiner Lebenszeit konsumieren kann. Das Nutzerverhalten wird dadurch zwangsweise selektiver. Konsumenten müssen sich ganz bewusst entscheiden, welche Inhalte sie wirklich sehen wollen. Das verändert auch die Art, wie Werbung in den sozialen Netzwerken wahrgenommen wird. Wer vor allem ein breites und allgemeines Publikum ansprechen will, könnte darunter leiden. So lassen sich zwar heute noch viele Impressions mit Ads auf Facebook und Co. erzielen, doch die Conversion geht immer weiter zurück. Wer dagegen ein Fachpublikum ansprechen möchte, könnte darunter leiden, dass dieser Personenkreis gar nicht mehr im sozialen Netzwerk vertreten ist. Wer also in den sozialen Netzwerken aktiv werben will, braucht also einen genauen Plan. Dieser muss folgende Fragen beantworten:
– Wen möchte ich ansprechen?
– Welche Netzwerke nutzt meine Zielgruppe? (z.B. jugendliche sind fast nicht mehr auf Facebook!)
– Wie viel möchte ich investieren?

Das richtige Tool nutzen

Neben einem grundlegenden Plan ist es für Werbetreibende in den sozialen Netzwerken entscheidend, stets die Kontrolle über die Kampagnen zu behalten. So sollten gut laufende Posts und Anzeigen weiter gepusht werden, während schlechte Testballone schnell wieder abgeschossen werden sollten, um Kosten zu sparen. Hier helfen diverse Tools für die verschiedenen Plattformen. Hier ist es wichtig die eigenen Anforderungen an diese Programme zu kennen. So können Einsteiger bereits mit den kostenlosen Varianten von Hootsuite, Funnel und Co. die ersten Erfolge erzielen. Große und umfangreiche Kampagnen sollten jedoch auf mehr Power setzen. Die Nutzer der sozialen Netzwerke haben sich inzwischen konsolidiert und machen ein lückenloses Controlling für Werbetreibenden zur ersten Bürgerpflicht. Andernfalls ist das Risiko groß viel Geld für nichts auszugeben.

Keine große Alternative

Dennoch lohnt sich auch 2019 noch ein Investment in die sozialen Netzwerke. Ein entsprechender Plan vorausgesetzt können auch heute noch Kampagnen großen Erfolg haben. Einfach, da die sozialen Netzwerke aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken sind. Vielleicht gibt es Nutzerwanderungen zu anderen Anbietern, doch nur sehr wenige Nutzer wenden sich komplett von den Möglichkeiten der sozialen Netzwerke ab. Das sieht man am aktuellen Internetphänomen TickTock sehr gut. Die Kurzvideo-Plattform ist in den vergangenen Monaten förmlich explodiert und wird von Experten inzwischen höher bewertet als zum Beispiel der Taxidienst Uber. Werbeplattformen wird es immer geben. Die Frage ist nur, ob sie von Marketingexperten auch als solche erkannt werden.

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