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Der Aufstieg der visuellen Suche: Was ist Visual Search?

Die Sprachsuche ist bereits die große Sache in der Welt der Onlinesuche. Experten bestätigen, dass zum Ende 2020 über die Hälfte der Suchanfragen per Spracheingabe durchgeführt wurden.

Dies bringt uns zur visuellen Suche oder Visual Search. Obwohl die visuelle Suche im Vergleich zur Sprachsuche noch in den Kinderschuhen steckt, entwickelt sie sich rasant. Im Jahr 2017 führte Google die Google Lens ein – ein AI-basiertes Tool, das eine Smartphone-Kamera zum Suchen nutzt. Im Jahr 2018 startete Bing eine eigene bildbasierte Suche, mit der User mithilfe von aufgenommenen Fotos suchen, einkaufen und mehr erfahren können.

Werfen wir einen Blick darauf, was Visual Search ist und warum sie die nächste große Sache in der Online-Suchwelt sein könnte.

Was ist Visual Search?

Die visuelle Suche verwendet Fotos, Screenshots oder eine Smartphone-Kamera als Grundlage für die Suchanfrage. Fortgeschrittene Technologien wie künstliche Intelligenz und Machine Learning können Bilder und ihren Kontext verstehen. Als Resultat bekommt der Benutzer relevante Ergebnisse zurück.

Die visuelle Suche hat viele Funktionen und kann auf verschiedene Arten verwendet werden. Wenn Du beispielsweise ein Foto eines bestimmten Outfits hochlädst oder die Kamera auf ein Möbelstück richtest, zeigt Dir die visuelle Suche ähnliche Artikel an.

Du willst eine neue Stadt erkunden? Mithilfe von Visual Search kannst Du mehr über Sehenswürdigkeiten erfahren, indem Du dazu einfach ein Foto hochlädst. Vielleicht stößt Du auf Pflanzen oder Tiere, über die Du mehr wissen möchtest. Visual Search kann das betreffende Objekt identifizieren und Dich blitzschnell mit Informationen darüber versorgen.

Du möchtest Deinem Kalender einen Termin hinzufügen, nach Wörtern suchen oder einen Anruf tätigen? Visual Search kann sogar Text in Bildern verstehen und übersetzen. Dies ist auch praktisch, wenn Du nicht weißt, was Du im Restaurant bestellen sollst. Die Google Lens kann Gerichte eines Menüs nachschlagen. So erfährst Du, ob es Fotos und Bewertungen dazu gibt.

Warum Visual Search?

Menschen legen sehr großen Wert auf alles Visuelle. Das Lesen und Einordnen von Texten dauert länger, wohingegen wir Bilder sofort verstehen. Viele von uns sind sogar visuelle Denker. In diesem Sinne ist es nicht verwunderlich, dass Onlinesuchen immer visueller werden.

Doch warum Visual Search so wichtig ist, zeigen erst die nachfolgenden Statistiken:

  • die meisten Millennials bevorzugen die visuelle Suche vor jeder anderen neuen Technologie
  • die meisten Nutzer halten visuelle Informationen für wichtiger als Textinformationen
  • das menschliche Gehirn kann Bilder erkennen, die nur 13 Millisekunden lang sichtbar sind
  • 90 Prozent der Informationen, die an das menschliche Gehirn übertragen werden, sind visuell

Marken, die bereits Visual Search nutzen

Laut Tech HQ verwenden 45 Prozent der Einzelhändler Visual Search, einschließlich ASOS, das die visuelle Suche 2017 eingeführt hat. Mit dem Tool „Style Match“ können Benutzer Fotos hochladen oder aufnehmen, um ASOS nach gleichen oder ähnlichen Produkten zu durchsuchen.

Der Einzelhandelsriese Marks & Spencer führte 2019 sein Tool „Style Finder“ ein. Mit dem Tool können Kunden nach Herren- und Damenbekleidung suchen, indem sie einfach Fotos hochladen oder aufnehmen. Der Style Finder soll Kunden dabei helfen, sofort das gewünschte Produkt zu finden, ohne manuell nach Artikeln zu suchen und diese filtern zu müssen.

Inhalte für Visual Search optimieren: So gehst Du vor!

Wenn es um Suchmaschinenoptimierung geht, steht die Bild-SEO mit Alt-Tags und Dateinamen normalerweise ganz unten auf der Prioritätenliste. Diese Grundlagen sind jedoch wichtig, um die visuelle Suche zu optimieren. Alt-Tags und Beschriftungen müssen beschreiben und wichtige Konzepte enthalten.

Weitere bewährte Methoden sind:

  • Bildgrößen komprimieren
  • Bilder auf hochrangigen, relevanten Seiten einbetten
  • Stock-Fotos vermeiden – Bilder sollten von hoher Qualität und einzigartig sein
  • beschreibende Dateinamen
  • strukturierte Daten einfügen, um Suchmaschinen das Verständnis zu erleichtern
  • die wichtigsten Bilder im Vordergrund halten
  • Fotos in die XML-Sitemap einfügen

Obwohl sich die visuelle Suche noch in einem frühen Stadium befindet, planen immer mehr Vermarkter, ihre Inhalte für Visual Search zu optimieren. Marketer sollten sich jetzt auf eine Zukunft vorbereiten, in der Verbraucher mit ihren Smartphone-Kameras nach Informationen suchen. Und zwar genauso, wie sie traditionelle textbasierte Suchen verwenden.

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