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Erfolgreich gründen: 10 Tipps für einen überzeugenden Businessplan

Der Businessplan ist als Eckpfeiler bei einer erfolgreichen Gründung nicht zu unterschätzen – auch wenn es mehrere Entwürfe braucht. Ein detaillierter Businessplan prüft nicht nur die Erfolgschancen der eigenen Geschäftsidee, sondern überzeugt auch Kreditgeber und Investoren. Worauf Gründer beim Geschäftsplan schreiben achten sollten, erfahren interessierte Leser im nachfolgenden Beitrag.

Woraus besteht der Geschäftsplan?

Der Businessplan beschäftigt sich mit der großen Frage, die sich alle Gründer stellen: Wird die eigene Geschäftsidee erfolgreich sein? Der Aufbau folgt stets einem Muster: zuerst die Executive Summary, dann die Produkt- und Geschäftsbeschreibung, Vertriebsmodell und Markteinschätzung, die Chancen- und Risikoanalyse und zum Schluss die Finanzplanung. Für viele Gründer mag dieser Musteraufbau nach Schema F klingen, doch verbirgt sich dahinter ein kreativer Kraftakt. Ein detaillierter Geschäftsplan hilft Jungunternehmern dabei, die Einzigartigkeit ihrer Geschäftsidee zu beweisen und ihrem Unternehmen eine verlässliche Zukunft vorherzusagen. Mit einem Businessplan stellen Gründer ihre Geschäftsidee auf den Prüfstand.

Businessplan schreiben: 10 Tipps für den erfolgreichen Geschäftsplan

Tipp 1: Einleitung mit Fakten spicken

Formulieren Gründer ihre Geschäftsidee in der Executive Summary zu ausschweifend, hören potenzielle Interessenten nach wenigen Sätzen bereits auf zu lesen. Schon die Einleitung darf mit Fakten gespickt sein. Welche Zielgruppe spricht das Produkt an, was kann es und auf welchen Kanälen sollen Kunden zukünftig erreicht werden? Wie werden sich Gründer in Zukunft von Konkurrenten unterscheiden und welche Mitbewerber gibt es am Markt? Die Antworten auf diese Fragen bilden eine wesentliche Entscheidungsgrundlage und interessieren Investoren von Anfang an. Erfolgreiche Gründer liefern diese Informationen bereits direkt in der Einleitung.

Tipp 2: Zahlen sprechen lassen

Die einfachste Rechnung in der Wirtschaft ist wohl folgende: Die verkaufte Menge multipliziert mit seinem Preis ergibt den Umsatz eines Unternehmens. Leider stellt diese Rechnung für viele Gründer eine echte Herausforderung dar. Während die Schreiber über ihren Geschäftsplan brüten, existieren Vertriebs- und Marketingstrategien nur auf dem Reißbrett und häufig haben sie noch kein einziges Produkt verkauft. Investoren erwarten jedoch, dass sich Gründer auf plausible Zahlen festlegen. Die Businessplan-Leser legen neben der Umsatzprognose besonderen Wert auf:

– eine Schätzung der Kosten für Personal und Entwicklung der kommenden fünf Jahre
– eine detaillierte Marktanalyse mit Absatzchancen
– einen Finanzplan mit Cash-Flow-Analyse

Tipp 3: Kompetenzen anführen

Gründer sollten in ihrem Geschäftsplan deutlich machen, dass ihr Team aus Experten verschiedener Fachrichtungen besteht. Das Start-up kommt so nicht nur eher mit der Arbeit voran, sondern erscheint auf Außenstehende kompetent. Im Gegensatz zu externen Mitarbeitern zeigen Teammitglieder in der Regel mehr Einsatz.

Tipp 4: Hilfen annehmen

Das Schreiben eines Geschäftsplans stellt für jeden Gründer eine echte Herausforderung dar. Zu viele Hürden müssen beim Zusammenstellen der Dokumente gemeistert und zu viele Fallstricke beachtet werden. Experten in diesem Bereich verweisen Jungunternehmer deshalb auf das breite Beratungsangebot verschiedener Einrichtungen. So gibt es Fortbildungen und Workshops, die unerfahrenen Gründern erfolgreiche Unternehmer und Manager als Berater zur Seite stellen. Die staatliche Förderbank KfW beteiligt sich mit ihrem Projekt „Gründercoaching Deutschland“ beispielsweise an Businessplan-Schreibhilfen. Ein fester Zeitrahmen sorgt für den nötigen Zeitdruck.

Tipp 5: Einfache Sprache wählen

Potenzielle Investoren kennen nicht alle Gepflogenheiten der jeweiligen Branche. Auch dann nicht, wenn sie bereits ähnliche Unternehmen finanziert haben. Geldgeber sind in den meisten Fällen versierte Generalisten, die Jungunternehmer hingegen sind Experten auf einem bestimmten Gebiet. Der Businessplan muss deshalb auch für Laien verständlich sein. Ein logischer Aufbau vereinfacht den Lesefluss. Komplizierte Technik und Fachwörter können in einem Glossar im Anhang erklärt werden. Als Faustregel gilt: Auch ein Kind sollte den Businessplan verstehen können. Vertiefende Details gehören in den Anhang.

Tipp 6: Finanzen immer im Blick

Businessplan-Experten empfehlen, mehrere Finanzpläne aufzustellen. Gedankenspiele helfen bei der Umsetzung: Welchen Geldbetrag brauchen Gründer mindestens, um bei einem schlechten Start über die Runden zu kommen? Wie wird sich das Geschäft unter idealen Voraussetzungen entwickeln? Diese Worst- und Best-Case-Szenarien vermitteln Gründern und Geldgebern ein Gefühl für das Start-up.

Tipp 7: Ernstfälle kalkulieren

Gründer dürfen bei aller Vorfreude natürlich nicht den Ernstfall außer Acht lassen. Was passiert, wenn die Chemie nicht stimmt oder es zu einem Streit kommt? Schließlich ist jede Gründung nur eine Partnerschaft auf Zeit. Über die im Gesellschaftsvertrag verankerten Auflösungskonditionen sollten sich Gründer unbedingt einig sein. Angehende Unternehmer, die diese Gedanken schon in ihrem Businessplan formulieren, erweisen sich von Anfang an als kompetente Geschäftsleute. Zudem erleichtert die Klärung der Verhältnisse auch das Geschäftsleben nach dem Startschuss.

Tipp 8: Auf Vorlagen zurückgreifen

Natürlich ist beim Businessplan-Schreiben eine gewisse Portion Kreativität gefragt. Businessplan-Experten legen Jungunternehmern kreative Denkmethoden wie beispielsweise das „Business Model Canvas“ ans Herz. Mithilfe dieser praktischen Vorlage können Gründer ihre Geschäftsidee direkt auf eine Leinwand werfen. Das Executive Summary ihres Geschäftsplans wird mit dieser Technik kreativ, informativ und anschaulich gestaltet. Neben einer Portion Kreativität spielt die Vollständigkeit der Informationen eine tragende Rolle. Damit Gründer keine relevanten Angaben vergessen, können sie auch Gratis-Vorlagen zurate ziehen. Die KfW-Förderbank und die Industrie- und Handelskammern bieten kostenlose Vorlagen im Internet direkt zum Download.

Tipp 9: Mängel selbst ansprechen

Häufig genannte Kritikpunkte sollten Gründer im Businessplan nicht verschweigen, im Gegenteil. Indem junge Unternehmer ihre Geschäftsidee auf Herz und Nieren prüfen, sinkt das vermeintliche Risiko des Geschäftsplans drastisch. Scheinbare Mängel selbst anzusprechen und eine eigene Lösung anzubieten zeugt von Kompetenz. So kann aus einer vermeintlichen Schwäche eine echte Stärke werden und Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen.

Tipp 10: Durch und durch Gründer sein

Investoren wollen neben Zahlen und Fakten auch den Menschen hinter dem Start-up kennenlernen. Die Geldgeber fragen sich: Steht die Person mit Herz und Seele hinter der Idee? Ihr Engagement müssen Gründer über ihren Businessplan unbedingt vermitteln. Hier kommt es auf den eigenen Einsatz an. Aus diesem Grund gehört eine Übersicht der Teammitglieder inklusive ihrer Kompetenzen und Schwächen in den Geschäftsplan. Ein tabellarischer Lebenslauf und Fotos dürfen ebenfalls nicht fehlen.

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