Kunden, die mit ihrem Smartphone direkt vor Ort suchen, gehen mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent tatsächlich in ein Geschäft, um etwas zu kaufen. Bei diesen hohen Gewinnchancen lohnt es sich auf jeden Fall, Hyperlocal Marketing näher zu betrachten. Im folgenden Artikel finden Sie 9 Tipps für hyperlokales Marketing, mit denen Sie erfolgreiche Kampagnen entwickeln und mehr potenzielle Kunden für Ihr lokales Unternehmen gewinnen können.
Hyperlokales Marketing ist für nahezu jedes Unternehmen relevant
80 Prozent aller Verbraucher nutzen laut einer Google-Studie Suchmaschinen, um nach lokalen Händlern und Dienstleistern zu suchen. Dabei besitzt jede dritte Suche über Tablet oder Smartphone einen lokalen Bezug und 76 Prozent der Anwender, die unterwegs nach lokalen Anbietern suchen, besuchen das Geschäft noch am selben Tag. In einer zunehmend vernetzten Welt und in Zeiten ständiger Online-Präsenz können Einzelhändler und Dienstleister kaum mehr ohne gute Online-Strategien für ihre lokalen Produkte aus. Unternehmen müssen digital betrachtet werden. Print-Anzeigen in einer lokalen Zeitungsbeilage oder ein einzelner Hinweis in der Region reichen nicht mehr. Daher sollte lokales Marketing, das lokale Angebote auf der Grundlage übertragener Standortinformationen integriert, eine wichtige Rolle im Marketing-Mix des Einzelhändlers und des Dienstleisters einnehmen.
Während lokales Marketing Angebot und Standort kombiniert, geht Hyperlocal Marketing einen Schritt weiter: Für den Erfolg von Hyperlokalisierungsaktivitäten sind neben Informationen und dem richtigen Standort auch Zeitfaktoren in einem sehr begrenzten lokalen Gebiet wichtig.
Angesichts des veränderten Suchverhaltens und der Nachverfolgung von Suchmaschinen müssen sich Unternehmen mit dem Thema hyperlokales Marketing befassen. Wer in den Suchergebnissen keine führende Position einnimmt oder gar nicht erst auftaucht, gewinnt keine Kunden und verliert so wertvolles Neugeschäft.
Aufgund der zunehmenden Anzahl von Nutzern virtueller Assistenten wie Siri, Alexa oder Google Assistant ist ein gutes Ranking essenziell. Die Sprachsuche nutzt nur den ersten Platz. Infolgedessen müssen Unternehmen mehr tun, um ein effizientes Hyperlocal Marketing voranzutreiben, damit sie von virtuellen Assistenten genutzt werden.
Damit das nächste Hyperlocal-Projekt ein Erfolg wird, erhalten Sie jetzt 9 Hyperlocal-Marketing-Tipps, mit denen Sie potenzielle Kunden zur richtigen Zeit vor Ort erreichen können:
Hyperlocal Marketing Tipp #1: Konsistente Daten
Die Grundlage jeder Hyperlocal-Marketingkampagne bildet lokales SEO. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Standortdaten plattformübergreifend verfügbar sind und regelmäßig aktualisiert werden. Das gilt sowohl für die Google MyBusiness-Liste oder für entsprechende Unternehmensverzeichnisse.
Fehlerhafte Adress- und Kontaktdaten oder Geschäftszeiten werden Interessenten schnell abschrecken. Außerdem sollten die Standortdaten auf allen Plattformen konsistent sein. Nur so werden sie in den Suchergebnissen ganz oben stehen. Der Sprachassistent ist ebenfalls auf Branchen- oder Karteneinträge angewiesen und sollte dem Kunden im Idealfall die richtigen Ergebnisse in der Suchabfrage liefern.
Die effektive Stammdatenpflege stellt für Unternehmen mit Hunderten oder Tausenden von Standorten eine besondere Herausforderung dar. Hier eignen sich Plattformen zur Präsenzverwaltung. Mit diesen Plattformen können Informationen zu einer beliebigen Anzahl von Standorten permanent aktualisiert, abgerufen und ausgewertet werden. Die Stammdatenpflege ist nicht nur sinnvoll, sondern vor allem auch interessant, da sie detaillierte Informationen zum Nutzerverhalten des Suchenden liefert. Sie kann dabei helfen, die Attraktivität jedes Standorts zu erhöhen. Gleichzeitig ermöglichen solche Tools eine detaillierte Analyse der gesuchten Informationen (Adressen, Telefonnummern, Webseiten usw.) und die spätere Verwendung der gefundenen Auskunft.
Hyperlocal Marketing Tipp #2: Mobile Webseiten
Nutzer sind heute vorrangig mit ihrem Smartphone online, egal ob im öffentlichen Verkehr oder auf der heimischen Couch. Mit Hilfe von Mobilgeräten werden sogar große Investitionen getätigt. Daher ist es besonders wichtig, dass alle Webseiten und Zielseiten für den mobilen Einsatz optimiert sind. Dies spielt nicht nur eine Rolle für den Benutzer, sondern auch für die Suchmaschine. Jede Website, die kein gutes Smartphone-Erlebnis bietet, ist ein echter Conversion-Killer. Mobil bedeutet optimiert – nicht nur alle wichtigen Inhalte auf einem kleinen Display sollen angenehm dargestellt werden, sondern auch die Ladezeiten müssen stimmen. Benutzer an der U-Bahn-Haltestelle möchten nicht lang warten, bis die Seite aufgebaut ist. Je kürzere Ladezeiten und je übersichtlicher die mobile Landingpage strukturiert ist, desto besser sind die Chancen auf eine gute Conversion-Rate.
Hyperlocal Marketing Tipp #3: Geotargeting
Im Idealfall sollten Unternehmen bereits in der Lage sein, mit potenziellen Neukunden in Kontakt zu treten, bevor diese spezifische Informationen über Neuanschaffungen oder zu buchende Dienstleistungen wie den nächsten Urlaub erhalten. Eine gute Möglichkeit, in dieser Phase aufzufallen, besteht darin, klassische Online-Werbung über eine Vielzahl von Kanälen zu schalten – sei es durch Bannerwerbung in einem Nachrichtenportal, eine Anzeige auf Facebook oder ein Podcast-Pre-Roll.
Dank der erstellten Buyer Personas lassen sich Zeitpunkte und Orte genau abstrahieren. Hört der potenzielle Kunde während des Trainings Musik? Dann eignen sich beispielsweise Anzeigen auf Spotify oder Soundcloud. Vertreibt er sich seine Zeit beim Pendeln mit Podcasts? Dann können sich Podcast-Anzeigen lohnen. Liest er gern die neuesten Nachrichten, während er auf den Bus wartet? Hier empfehlen sich Anzeigen in der Nähe der Haltestellen. Bei der Auswahl des richtigen Werbepartners müssen Sie sich sicher sein, dass dieser die Ausrichtung auf Standorte (Geotargeting) anbietet. Anhand der verschiedenen Standorte können dann Mikroaktivitäten gesteuert werden, um die Aufmerksamkeit des Benutzers auf sich zu ziehen.
Hyperlocal Marketing Tipp #4: Kampagnenspezifische Zielseiten
Hat ein örtliches Unternehmen den Nutzer durch seine Kampagne auf sich aufmerksam gemacht, sollte es auf seiner eigenen Website auch genügend Informationen bereitstellen. Zukünftige Kunden wenden sich in der Regel erst dann an Online-Suchmaschinen, wenn das erste Interesse besteht und sie mehr über bestimmte Angebote erfahren möchten. Um online aufzutauchen, sollten Einzelhändler und Dienstleister ihre eigenen Zielseiten verwenden, um jede Kampagne einzeln zu unterstützen. Wenn die Grundlagen berücksichtigt wurden, glänzen diese Zielseiten durch nützliche Inhalte, schnelle Ladezeiten und Mobile Optimization.
Hyperlocal Management Tipp #5: Audit-Management
Wenn der Benutzer explizit nach einer bestimmten Marke sucht, wird er früher oder später auf Kundenfeedback stoßen. Beispielsweise sind lokale Geschäftsberichte auf Google Maps oder Yelp verfügbar. Diese Ratings müssen Unternehmen überwachen und aktiv auf Kritik reagieren. Daher sollte genau festgelegt werden, wann und auf welcher Plattform das Unternehmen erwähnt und welcher Ton gewählt werden soll. Gute Bewertungen können das Markenimage verbessern und sich positiv auf SEO, lokale Listings und Klickraten auswirken. Unternehmen können Bewertungen auf verschiedene Arten animieren. Durch ein kontinuierliches Audit-Management hat das Unternehmen die Möglichkeit, aktiv einzugreifen, um langfristig ein positives Image aufzubauen.
Hyperlocal Marketing Tipp #6: Fragen und Antworten von Google Maps
Noch sehr neu, aber bereits stark genutzt: die Frage- und Antwortfunktion von Google Maps. In der Google-Maps-Ansicht können Benutzer Inhaber und Community über Unternehmen befragen. Hier sollten Unternehmen Präsenz zeigen und Nutzerfragen beantworten, nützliche Antworten aus der Community bewerten und Engagement zeigen, um wahrgenommen und geschätzt zu werden. Unternehmen sollten diese Gelegenheit nutzen, um ihre Marken aktiv hervorzuheben und potenzielle Kunden zu überzeugen.
Hyperlocal Marketing Tipp #7: Retargeting und Remarketing
Befindet sich der Benutzer auf einer der Zielseiten oder direkt auf der Website, sollte die Umleitung im Mittelpunkt stehen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ob über Facebook Pixel oder über andere Werbenetzwerke. Bei einer Neupositionierung sollte bei der Geolokalisierung auch der Standort des Kunden berücksichtigt und das Thema der Frequency Cap berücksichtigt werden, um störende Anzeigen zu vermeiden.
Hyperlocal Marketing Tipp #8: Chatbot-Marketing
Sobald der Benutzer alle wichtigen Informationen gesammelt, sich eine Meinung gebildet und sich schließlich dazu entschlossen hat, einen Kauf oder eine Dienstleistung bei einem bestimmten lokalen Unternehmen zu tätigen, sollte er weiterhin aktiv angeworben werden. Natürlich sind in dieser letzten Phase noch Fragen offen. Hier ist es daher sinnvoll, einen Chat-Bot zu verwenden, um den Benutzer abzuholen. Wenn Sie einen künstlichen Assistenten auf der Website oder in einem der verschiedenen Messenger verwenden, um Ihre potenziellen Kunden bei Fragen zu unterstützen, sollten Sie sicherstellen, dass die Qualität der Antwort stimmt. Immerhin repräsentieren die Bots Ihre Marke. Unbefriedigende Antworten und unzureichende Informationen können schnell zu Absprüngen führen und ein Konkurrent kann dann mit einer besseren Antwort punkten.
Hyperlocal Marketing Tipp #9: Händlersuche
Aufgrund der großen Anzahl mobiler Suchanfragen werden Suchergebnisse vom aktuellen Standort des Benutzers beeinflusst. Als Ergebnis können potenzielle Neukunden mithilfe von Storefindern den richtigen Weg zum Geschäft finden. Daher sollten zusätzlich zu kampagnenspezifischen, lokal optimierten Zielseiten bereitgestellt werden, die mithilfe technischer Hilfsmittel automatisch erstellt werden können. Für Unternehmen mit mehreren Filialen sollte eine Händlersuche eingerichtet sein, damit Benutzer problemlos den nächstgelegenen Shop finden können.
Fazit
Hyperlocal Marketing bedeutet vor allem, mit den passenden Inhalten zur perfekten Zeit am richtigen Ort zu überzeugen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind umfangreiche Vorbereitungen und strategische Überlegungen erforderlich. Die gesamte Customer Journey muss im Voraus durchdacht werden, um potenzielle Neukunden zu gegebener Zeit in jeder Phase der Entscheidung abholen zu können. Dieser Aufwand lohnt sich, schließlich lassen sich mit Hyperlocal Marketing sehr hohe Conversion-Rates erzielen. Wer hier investiert, hat die Möglichkeit, hochwertige Kunden zu erreichen, die nicht nur einmal kaufen, sondern der Marke oder dem Unternehmen langfristig treu bleiben.