Im ersten Moment erscheint das Angebot vom Home-Office vorteilhaft. Man kann sich seine Zeit selbst einteilen und dem individuellen Bio-Rhythmus nachkommen. Obendrein erspart man sich die Fahrt zur Arbeitsstelle. Allerdings birgt das Arbeiten von Zuhause aus auch Risiken. Hausarbeiten werden nebenbei erledigt, Freunde rufen an, jede Menge andere Ablenkungen verleiten zum Abschweifen. Wer seine Tagesnorm im Home-Office erfüllen möchte, muss sich gut organisieren.
Einen eigenen Bereich zum Arbeiten schaffen
Die größte Herausforderung im Home-Office besteht darin, Berufliches und Privates voneinander zu trennen. Anfangs denkt man, dies wäre nicht erforderlich, weil man sich ohnehin in der Nähe des Computers aufhält. Doch das ist ein Trugschluss. Wenn sich das Gehirn halb auf die Familie, halb auf die Arbeit konzentrieren soll, ist es bald überfordert. Bereits am Ende des Tages lässt sich feststellen, dass man nichts wirklich geschafft hat. Sowohl die privaten Angelegenheiten als auch die beruflichen Aufgaben sind teilweise auf der Strecke geblieben. Deswegen sollte für das Arbeiten ein eigener Raum beziehungsweise eine Schreibecke zur Verfügung stehen. Hat man die Arbeitszeit für beendet erklärt, darf der Arbeitsbereich nicht mehr betreten werden. Anders sieht es während der Arbeitsphasen aus. Sie müssen von den Kindern und dem Partner respektiert werden. Störungen sind unerwünscht.
Den Tagesablauf strukturieren
Der Bio-Rhythmus jedes Menschen funktioniert anders. Die einen arbeiten lieber in der Frühe, andere kommen erst später in Schwung und sitzen dafür gern bis zum späten Abend am Schreibtisch. Das ist nicht weiter schlimm. Gerade im Home-Office kontrolliert niemand, ob man sich an übliche Arbeitszeiten hält und selbst Überstunden lassen sich nur schwer nachvollziehen. Dennoch sollte der Tag sorgfältig eingeteilt werden, damit Körper und Geist am Ende weder unter- noch überfordert reagieren. Am besten stellt man sich bereits am Vorabend einen Tagesplan auf. Die wichtigsten Arbeiten werden zuerst erledigt. Alle anderen müssen sich unterordnen. Zwischendurch sollten ausreichende Pausen eingelegt werden, wobei zwischen längeren für das Einnehmen der Mahlzeiten sowie kürzeren zum Verschnaufen unterschieden wird. Zum Kaffeetrinken darf man sich gern auf die Terrasse setzen beziehungsweise mehrmals am Tag mit dem Hund eine kleinere Runde drehen. Der Blick ins Grüne entspannt und lädt die Akkus im Gehirn wieder auf. Ein weiterer Vorteil der aktiven Pausengestaltung besteht darin, dass man Verspannungen und dadurch entstehenden Kopfschmerzen sowie Rückenbeschwerden intensiv vorbeugt.
Schwiegermutter und beste Freundin vertrösten
Wer im Home-Office arbeitet, bekommt von Freunden und Bekannten häufig zu hören, dass er “zu Hause herumsitzt”, was gleichbedeutend mit faulenzen gemeint ist. Dabei muss es sich nicht einmal um böswillige Unterstellungen handeln. Manche Menschen sind nicht in der Lage, sich das Arbeiten von Zuhause aus vorzustellen. Sie wissen nicht, wofür man verantwortlich ist und dass man ein strenges Pensum zu erfüllen hat. Genau aus diesem Grunde kündigen sie sich gern spontan zu einer Stippvisite an. Wer sich auf diesen Vorschlag einlässt, unterstreicht die Vorstellungen der anderen. Denn nach außen hin hat man augenscheinlich tatsächlich viel freie Zeit. Dabei möchte man nur nicht unhöflich sein und fühlt sich innerlich von seinen Besuchern gestresst. Besser ist es, die Lage sachlich zu erläutern und die Treffen auf den Feierabend zu verschieben.
Angemessene Kleidung tragen
Den Verzicht auf die strengen Regeln des Business-Kleidungstils wissen Menschen im Home-Office zu schätzen. Allerdings sollte man sich auch nicht zu sehr gehen lassen und in den bequemsten Klamotten herumlaufen. Wissenschaftliche Studien haben nämlich ergeben, dass die Auswahl der Kleidung einen Einfluss auf die Produktivität der Arbeit besitzt. Wer sich allzu leger anzieht, arbeitet langsamer und lässt sich leichter ablenken. Das liegt daran, dass das Unterbewusstsein auf “Freizeit” programmiert ist. Das Arbeiten im Nadelstreifen-Anzug wäre übertrieben, doch eine gute Hose und ein sauberes Shirt sind dem Home-Office angemessen.
Das Home-Office praktisch einrichten
Selbst in einem noch so kleinen Home-Office sollten die Möbel und Geräte so aufgestellt werden, dass man längere Zeit an ihnen arbeiten kann. Das wichtigste Utensil bei der Einrichtung ist ein ergonomischer Bürostuhl, der sich hinsichtlich seiner Höhe sowie der Neigung von Rückenlehne und Sitzfläche einstellen lässt. Der Schreibtisch darf nicht zu klein sein, sonst lassen sich die erforderlichen Unterlagen beim Arbeiten nicht übersichtlich ordnen. Für die Ablage erledigter Vorgänge eignet sich ein Regal oder ein Sideboard. Letzteres kann gleichzeitig als Stellplatz für den Drucker oder das Kopiergerät fungieren. Nicht zuletzt benötigt das Home-Office zum Wohlfühlen einen individuellen Touch. Anstatt ausrangierte Möbel hineinzupressen lohnt es, sich bei der Einrichtung Mühe zu geben. Die Farbauswahl, die Qualität der Materialien sowie die Formen der Möbel bestimmen die Kreativität beim Arbeiten mit. Wer zu den hektischen Menschen zählt, ist mit warmen Farbtönen gut beraten. Sie beruhigen. Knallige Farben verhelfen hingegen zum Kreativitätsschub. Wer also häufiger unter einer Schreibblockade leidet, sollte es mit einem freundlichen Gelb oder mit einem leuchtenden Rot versuchen. Der Blumenstrauß beziehungsweise gepflegte Grünpflanzen sollten im Home-Office auch nicht fehlen, zumal Letztere nicht nur Leben ins Büro bringen, sondern auch zur Verbesserung der Raumluft beitragen. Pflegeleichte Arten wie die Sansevieria und die Grünlilie feiern im Übrigen gerade ihr Comeback.