Die Zahl sogenannter „Fake-Shops“ steigt: 13.000 gefälschte Shops wurden im vergangenen Jahr für den deutschsprachigen Raum im Internet entdeckt. Auf den ersten Blick lässt sich nicht immer feststellen, ob ein Online-Shop seriös ist. In diesem Beitrag erfahren Sie, worauf Sie beim Online-Shopping achten müssen und wie Sie betrügerische Fake-Shops erkennen.
Betrügerische Webseiten erkennen: Was sind Fake-Shops?
Fake-Shops sind Online-Shops, die vorgeben, authentisch zu sein und typischerweise mit Rabatten für teure Markenartikel wie Uhren, Kleidung, Schuhe und Handys werben. Heutzutage werden Fake-Shops professionell erstellt und haben ein Erscheinungsbild, das Websites bekannter Unternehmen ähnelt. Das macht es für Verbraucher schwierig, sie als Fälschung zu erkennen. Darüber hinaus ist zu beobachten, dass betrügerische Shops komplexer und vielfältiger werden. Wer bei einem Fake-Shop einkauft, bekommt das falsche Produkt oder gar nichts geliefert oder seine Daten werden gestohlen. Der „Fakeshop-Finder“ kann hier Abhilfe schaffen. Die Verbraucherzentrale hat dieses Instrument geschaffen, um Online-Shops nach bestimmten Kriterien zu bewerten. Darüber hinaus kann jeder selbst das Online-Shopping bewerten und sich so mehr Sicherheit verschaffen. Dies minimiert das Risiko von bösen Überraschungen und stellt sicher, dass Sie beispielsweise beim Kauf von Geschenken nicht enttäuscht werden.
Was ist der Zweck von Fake-Shops?
Neben dem Geldverdienen ist es das Ziel von Fake-Shops, persönliche Informationen wie Kreditkartennummern, Namen, Adressen und Geburtsdaten zu sammeln. Die Informationen werden weiterverkauft oder für schädliche Zwecke missbraucht. Die Kreditkarte wird mit mehr belastet als die tatsächlichen Kosten des Artikels auf der Website. Wenn die Täter die Identität des Verbrauchers gestohlen haben, können sie beispielsweise in seinem Namen ein Scheingeschäft eröffnen. Experten haben beobachtet, dass Fake-Shops oft mit gestohlenen Identitäten registriert werden. Darüber hinaus sagen Experten, dass Fake-Shops mit Schuldeneintreibern wie Fake-Inkassounternehmen zusammenarbeiten, die die Betroffenen unter Druck setzen, die Rechnung aus dem gefälschten Geschäft zu bezahlen.
Fake-Shops erkennen – darauf müssen Sie achten
Betrügerische Online-Geschäfte sehen wie echte Online-Shops aus. Viele Betrüger kopieren echte Webseiten und verwenden professionelle Produktbilder. Alles einschließlich der Qualitätssiegel wird kopiert. Auf den ersten Blick sind diese gefälschten Shops nicht von seriösen Geschäften zu unterscheiden.
Tipp #1: Vorsicht bei zu geringen Preisen
Unrealistische Niedrigpreise sind ein wirksames Anzeichen für einen Fake-Shop. Beliebte Produkte werden zu einem niedrigeren Preis verkauft als bei den Konkurrenten. Darüber hinaus finden Sie in diesen Fake-Shops Produkte, die überall ausverkauft sind. Fake-Store-Betreiber nutzen hierfür die Möglichkeiten von Google und zahlen für die Einblendung von Anzeigen, wodurch Nutzer auf die Angebote aufmerksam werden.
Tipp #2: Untersuchen Sie die Internetadresse genauer
Sie können die URL in der Adressleiste des Browsers beobachten, die sich vom authentischen Store unterscheidet. Hat eine Adresse beispielsweise die Endung „.de.com“ statt „.de“, sollten Sie die Zulässigkeit der Adresse hinterfragen. Die Adresse sollte dem Inhalt der Seite entsprechen und keine unverständlichen Wörter und Zeichen enthalten.
Tipp #3: Auf fiktive Gütesiegel achten
Viele betrügerische Geschäfte verwenden gefälschte Siegel und andere Anmeldeinformationen, um Vertrauen zu schaffen. Alternativ werden authentische Siegel wie „Trusted Shops“ verwendet, ohne dass das erforderliche Zertifikat vorliegt. Durch einen Klick auf das Siegel können Sie überprüfen, ob der Shop auf der Startseite des Zertifikats aufgeführt ist. Ohne diese Verlinkung handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Warnhinweis.
Tipp #4: Überprüfen Sie die Kundenbewertungen
Gibt es Kundenrezensionen im Shop? Sind diese ausschließlich positiv? Wird das Produkt in anderen Online-Shops anders bewertet? Das sind Anzeichen, dass es sich um einen Fake-Shop handelt.
Tipp #5: Zweifelhafte Domänennamen erkennen
Viele Fake-Stores besitzen einen Domainnamen, der zuvor einem anderen Unternehmen gehörte. Diese Fake-Shops tragen beispielsweise den Namen eines geschlossenen Handwerksbetriebs oder Restaurants. Wenn beispielsweise ein Restaurant Markenartikel mit Rabatt anbietet, könnte dies ein Hinweis auf einen Fake-Shop sein.
Tipp #6: Auf sichere Zahlungsmethoden achten
In vielen Fake-Shops werden zu Beginn noch verschiedene Zahlungsmethoden aufgelistet. Kurz vor Abschluss der Bestellung ist nur noch eine Vorauszahlung per Banküberweisung möglich. Hier ist das Risiko für Betrug erhöht und sollte Verdacht erregen.
Tipp #7: Fake-Shops haben keine oder falsche AGB und Impressum
Im Zweifelsfall sollten Sie das Impressum und die AGB prüfen. Fake-Shops haben keine AGB, kein Impressum und auffällige Textbausteine. Das Impressum sollte Anschrift, Name des berechtigten Vertreters und Handelsregisternummer enthalten. Diesen Eintrag sollten Sie genauer untersuchen.
Was soll ich tun, wenn ich in einem Fake-Shop eingekauft habe?
Wer bereits Geld überwiesen hat, sollte sich so schnell wie möglich an seine Bank wenden, um Zahlungen zu stoppen. Der Zeitraum, in dem Überweisungen noch gestoppt werden können, hängt von der Tageszeit und dem Wochentag des Auftrags und den Gepflogenheiten der Bank ab. Bei Zahlungsarten wie Lastschrift können Zahlungen noch acht Wochen nach Erhalt rückgängig gemacht werden. Dazu müssen Sie sich an Ihre Bank wenden. Sichern Sie alle Quittungen und E-Mails, die Ihre Zahlungen und Bestellungen aufzeichnen. Machen Sie am besten Screenshots von Fake-Shops, um zu verhindern, dass sie verschwinden. Aus rein rechtlicher Sicht sind Fake-Shops ein Betrug. Sie können eine Strafanzeige bei der Polizei erstatten und sich dort beraten lassen. In vielen Bundesländern verfügt die Polizei über eine Online-Wache, über die das Verfahren eingeleitet werden kann. Weitere Informationen zum Thema Sicherheit beim Online-Shopping finden Sie beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
Erste Hilfe vor dem Kauf – der Fakeshop-Finder
Es wird immer schwieriger, Fake-Stores von echten Online-Shops zu unterscheiden. Das Verbraucherberatungszentrum stellt Ihnen mit dem Fakeshop-Finder ein kostenloses Tool zur Überprüfung von Shop-URLs zur Verfügung. Sie erhalten:
– eine Bewertung des Online-Shops.
– eine Liste der technischen Merkmale, die auf ein gefälschtes Geschäft hinweisen können.
– Informationen zu bestehenden Bewertungen in renommierten Portalen.
Mit dem Fakeshop-Finder können Sie vor der Bestellung einen kostenlosen URL-Check durchführen, um herauszufinden, ob es sich bei einem unbekannten Online-Shop um einen Fake-Shop handeln könnte und was andere Käufer über das Geschäft sagen.